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Tomi Ungerer Künstler, Tod und Königsklopfen 33 Selbstreflexionen zu 33 Aphorismen
nach einer Idee von Bodo W. Klös und Alvaro Rebolledo-Godoy.
Vorwort in deutsch, französisch und englisch. Die Aphorismen sind in zwei Sprachen gedruckt (deutsch / französisch). Ein Buchkunstobjekt in einer Gesamtauflage von nur 100 arabisch nummerierten Exemplaren, 30 römisch nummerierte Exemplare sind Künstler - und Verlagsexemplare. Jedes Buch ist vom Künstler handsigniert. Format: 30 x 42 x 6 cm.
herausgegeben von Dr. Alvaro Rebolledo-Godoy, Hamburg
Gesamtgestaltung und Druck der Texte von Hand: Paul Klös, Bessinger Handpresse
Vorwort: Dr. Thérèse Willer, Kuratorin des Museums Tomi Ungerer, Straßburg
33 Faksimiledrucke nach unveröffentlichten Handzeichnungen aus drei Jahrzehnten. Dabei schlüpft der Künstler in außergewöhnlich viele Rollen. Man sieht ihn auf den intimen Zeichnungen mal als Frau, mal als Sexmaniac, als Opfer von Salome ebenso wie als Kranken mit Rippenfellentzündung. Paul Klös setzte von Hand im Bleisatz die Aphorismen dazu. Schrift: MAURITIUS in verschiedenen Größen. Das bedruckte Papier ist ein geschöpftes Büttenpapier von Zerkall, 145 gr./mtr. 33 ganzseitige Abbildungen. Zu den Texten wurden 3 Vignetten im Buchdruckverfahren eingedruckt,zusätzlich eine vierte Vignette auf ein separat beigelegtes Leseszeichen. 84 Seiten in japanischer Broschur gebunden. Tomi Ungerer schuf exklusiv für diese Mappe 2009 eine Radierung mit Aquatinta, streng limitiert auf die Auflage des Buches. Gedruckt in unserer Werkstatt auf Hahnemühle Bütten 350 gr./mtr.,inclusiv einem Beiblatt auf dem der Titel vom Blei eingedruckt ist , eingelegt in eine Hardcovermappe.
Buch und Grafikmappe liegen in einer stabilen Kassette, bezogen mit schwarzem Leinen. Der satinierte Innenbezug wurde mit einem Aphorismus bedruckt. Kassette und Grafikmappe sind mit einer Heißprägung versehen, die den Namenszug von Tomi Ungerer trägt. Die Buchbindearbeiten übernahm die Papierwerkstatt Ingrid Trommer, Königshain bei Chemnitz.
Die Aphorismen wurden mit freundlicher Genehmigung des Verlag Diogenes, Zürich gedruckt.
Dieses außergewöhnliche Projekt in nur 100 frei verkäuflichen Exemplaren erscheint im Verlag der edition noir, 2009 Euro 1.200,- (die Nummernvergabe erfolgt nach der Reihenfolge der Bestellungen)
Vorwort Dr. Alvaro Rebolledo Godoy, Herausgeber
„By loosing my sight I found my insight“ ...steht unter einer der
Federzeichnungen Tomi Ungerers aus dem Selbstportrait-Zyklus. Der Künstler
trägt eine geschwärzte Brille, klammert die Außenwelt aus, beschützt
sein Innerstes und erlebt dadurch sein Selbsterkennen. Retrospektiv ein
fast erschreckendes Bild, wenn man bedenkt, dass er sich in den letzten
Jahren mehrfachen Augenoperationen unterziehen musste, jeweils mit dem
Risiko einer eintretenden Blindheit. Wie dieses Bild ist der gesamte
Zyklus durchzogen von Tomi Ungerers
gnadenloser Offenheit sich selbst gegenüber, von unmissverständlicher
und unnachgiebiger Selbstironie. Intimität auf das höchste Niveau
gebracht, Maskenspiel, Hofnarrentum,
unterschiedliche Beschreibungen eines Zustandes, schier endlose Facetten
desselben Individuums… All dies und mehr ging mir durch
den Kopf, als ich das erste Mal die Gelegenheit hatte, diese Bilder im
Hause meines Freundes Robert Walter zu betrachten. Sie waren vielleicht
zu ehrlich und innig, um als museal klassifiziert werden zu können und
fristeten ihr Dasein eingeschlossen in einem mausgrauen Briefumschlag.
Bei einem Besuch in der edition noir
erwähnte ich die Blätter fast beiläufig, und als ich Reproduktionen
zeigte, löste ich damit dieselbe Euphorie aus, die mich selbst längst
ergriffen hatte. Somit ist dieses Buch auch eine Reminiszenz, eine
Verbeugung vor Freundschaft, ohne die es nicht entstanden wäre.
Freundschaft als Essenz unseres Lebens, ohne die so vieles unmöglich
und alles karg und armselig bliebe. Im Sinne einer editorischen Notiz möchte ich noch folgendes hinzufügen: Die Zeichnungen entstanden in unterschiedlichsten Momenten und wurden auf Papieren sehr differenter Qualität gearbeitet. Es wurde darauf verzichtet, eine digitale Angleichung vorzunehmen. Die im Bleisatz eingedruckten Aphorismen sind in der jeweiligen Sprache, in der Ungerer sie verfasste, schwarz hervorgehoben. Eine sehr schöne Verbindung entstand durch die zeichnerischen Visionen Tomi Ungerers im Zusammenspiel mit der Anwendung traditioneller Drucktechniken des um Jahrzehnte jüngeren Jan-Paul Klös.
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