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Commedia di Roma Im August 2016 trafen sich sieben Künstler im Hause der Familie Fassbinder in Rom. Ben Kamili, Corinna Weiner, Janko Göttlicher und André Krigar aus Berlin, Paolo Petró aus Brescia in Italien und die Niederländerin Margreet Boonstra, sowie Bodo W. Klös aus Lich. Die “Künstlergruppe auf Zeit” wurde von Dr. Friedhelm Häring als Chronist begleitet. Die Mappe „Commedia di Roma” mit 6 Radierungen in einer Auflage von nur 10 Exemplaren entstand 2017 im Atelier Bodo W. Klös nach Skizzen und Aufzeichnungen in Rom. Die Radierungen wurden auf schweren 450 gr. Büttenkarton im Format 40 x 50 cm. ohne Prägerand von Hand gedruckt. Der Mappe ist ein Text von Dr. Friedhelm Häring beigelegt. Die leinenbezogene Mappe mit Titelprägung fertigte Ingrid Trommer. Commedia di Roma, Mappe mit 6 Farbradierungen |
Rom 2016. In Augenhöhe sah man nur
Rückenansichten oder die Gesichter freundlich lächelnder Mittouristen. Bei
40 Grad Augusthitze in Rom
mischten sich die Düfte der Gastronomie mit dem Gestank des Kots von
Hunden und Katzen und dem Körperschweiß zehntausender Gaffer zu einem
Narkotikum, das die Massen willenlos in Viererreihen zum Pantheon anstehen
ließ, geschoben von dicken Bäuchen und dem Wunsch, das Loch in der Kuppel
zu bestaunen, oder an Raphaels Grab zu stehen.
Am Trevibrunnen wäre es problematisch geworden,
Münzen mit der Bitte um Wiederkehr in das Wasser zu werfen. Man hätte weit
ausholen müssen, um keinen Besucher in der vordersten Reihe zu treffen.
Die Spanische Treppe übertönte ein babylonisches Sprachgewirr. An der
Piazza Navona fanden die Maler der beliebten Ansichten kaum einen Flecken,
wo sie ihre Staffeleien aufstellen konnten. Engelsburg, Kolosseum,
Kirchen, der Vatikan waren an diesem Sonntag überfüllt. In einer stillen,
verschatteten, antiken Mauerecke des Forum Romanum suchte ich verzweifelt
Erleichterung. Den Blick dankbar in den azurblauen Himmel gerichtet, pfiff
ich ein Lied. Über dem Zenit des nahen Titusbogens, den Kapitellen,
Kuppeln, Arkaden, Palmenkronen und Zedernschirmen, bei den Heiligenfiguren
der Attikazonen, die diese mütterliche, warme Bläue trugen, war alles
licht und frei. Während meiner Beschäftigung streifte mein Blick
nach oben das freundliche Gesicht einer Japanerin über der Mauerkante. Wir
fassten uns geniert und befreit ins Auge. Befreit und anders sind auch die
Sichtweisen die Bodo Klös der ewigen Stadt entnimmt. Er zaubert die
Commedia di Roma in phantastischen Ansichten von
Engeln belauscht. Eine
Siegesgöttin am Nationaldenkmal Viktor Emanuel II fährt mit ihrem
Viergespann den Wolken vom Meer jauchzend entgegen. Die Najaden an der
Piazza della Repubblica kühlen sich trunken im aufspritzenden Wasser ihres
Brunnens. Wölfin und Caritas Romana säugen still das nachwachsende Leben.
Kuppeln stehen wie pralle Brüste über der Stadt; die von Santa Agnese in
Agone oder die Zwillingshaften an der Piazza Venezia von Santa Maria di
Loreto und Santissimo Nome di Maria, die eindrucksvoll ihre Ampeln zum
Himmel strecken.
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